Im Nachgang des NRW Keikokai 2023 / Trainerlehrgangs in Bottrop Ende Oktober 2023 unter Leitung von Sato Nariaki, Hanshi 8. Dan Kendo, und Detlef Viebranz, Kyoshi 7. Dan Kendo, erreicht uns ein Gastbeitrag von Detlef, den wir gern veröffentlichen. Vielen Dank auch hierfür!
Hier der Gastbeitrag:
"Ziel eines jeden Trainers sollte sein, die Nippon Kendo Kata so zu vermitteln, dass nach dem Erlernen der Abläufe die Inhalte der verschiedenen Formen in den Vordergrund treten. Abstand, Gelegenheit zum Schlag oder Stoß, Techniken im Umgang mit dem Schwert, Entschluss- und Willenskraft, Dominanz, spirituelle Stärke und bewusste Atmung sollen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Rolle des Uchidachi bzw. des Shidachi müssen verstanden werden und die Fähigkeit, die Nippon Kendo Kata mit jedem x-beliebigen Partner in jeder Rolle ausüben zu können. Nach dem Erlernen der reinen Abläufe (Kamaeformen, Schrittfolgen, Angriff und Antwort darauf) sollen Form und Inhalt mit Leben erfüllt werden.
Während sich im Shinai-Kendo mit zunehmendem Alter Grenzen durch nachlassende Kondition und Kraft auftuen, fördert die Nippon Kendo Kata die Möglichkeit, sein Können und Verständnis im Schwertumgang weiter zu schulen. Insbesondere wenn der Fokus auf Atmung, Konzentration und Vervollkommnung der Techniken und Bewegungsabläufe im Training gelegt wird.
Ich kann nur anraten, dies nicht aus den Augen zu verlieren, denn die Nippon Kendo Kata ist mehr als nur „Prüfungsbestandteil“, der wohl oder übel geübt werden muss, wenn der nächste Grad erreicht werden will. Die Nippon Kendo Kata kann das Tor zu ständigen Weiterentwicklung (bis ins hohe Alter) sein.
Ich war selbst von dem großen Vertrauensbeweis durch Satoh Sensei überrascht, indem er mir zum NWKV Keikokei die Aufgabe übertragen hat, die Nippon Kendo Kata anzuleiten. Umso mehr hoffe ich zum Verständnis der Nippon Kendo Kata bei allen Teilnehmern beigetragen zu haben.
Detlef Viebranz - Kyoshi 7. Dan Kendo
Auf dem Foto (Anntette, vielen Dank!) das Seme des shidachi (Detlef Viebranz) aus dem gedan in der 6. Form der Nihon Kendo Kata. In der uchidachi-Rolle Sato Nariaki.
Trainerlehrgang und NRW Keikokai mit Sato Nariaki, Hanshi 8 Dan und Detlef Viebranz, Kyoshi 7 Dan
Am 20.-22. Oktober fand in Bottrop der Trainerlehrgang / das NRW Keikokai 2023 mit Sato Nariaki, Hanshi 8 Dan und Detlef Viebranz, Kyoshi 7 Dan statt.
Ziel des Lehrgangs war es, diejenigen zu unterweisen, die das Training leiten und ihre Kenshi auf die erste oder nächste Dan-Prüfung vorbereiten, und zudem denjenigen den letzten Feinschliff angedeihen zu lassen, die am Sonntag zur Dan-Prüfung antreten wollten. Daher wurde die Teilnahme für Kenshi ab dem 1. Kyu angesetzt, die ein Training auf hohem Niveau erlaubte, bei dem man sich mehr auf Feinheiten konzentrieren konnte. Die Unterweisung fand durch beide hochrangigen Lehrer statt, wobei Viebranz sensei viele der praktischen Übungen anleitete.
Sato sensei wurde nicht müde, auf die Bedeutung der Kata hinzuweisen, die das Shinai-Kendo mit den Prinzipien des Schwertes verbindet. Er lobte die deutschen Kenshi, die seiner Ansicht nach so viel Kata üben wie kaum eine andere Nation weltweit.
Der Freitag stand im Zeichen des Shinai-Kendo, vor allem des korrekten Trefferwinkels beim Kirikaeshi. Samstag und Sonntag vormittags wurden die wichtigsten Punkte bei den Tachi-Formen rekapituliert und mit unterschiedlichen Partnern geübt. Anschließend wurden die Prinzipien der Kata auf das Shinai-Kendo übertragen anhand von Kirikaeshi und Kihon-Waza trainiert. Sato sensei wurde nicht müde, uns sein Wissen zu teilen, seine geschmeidigen Bewegungen ließen die Techniken so selbstverständlich und leicht aussehen, ob mit Shinai oder Bokuto, dass allein das Zusehen eine Bereicherung war.
Im Vorfeld zum Lehrgang hatte Sato sensei bereits berichtet, wie ihn sein Vater als kleiner Junge in den Grundschlägen mit dem Bokuto unterwiesen hatte. Dann kam die Zeit des Kendo-Verbots (1945-1952), und erst viele Jahre später sind genau diese Übungen Grundlage der Bokuto ni yoru kinhon-waza keiko-hō geworden, die nunmehr in Kyu-Prüfungen abgefragt werden.
Vor 50 Jahren war Sato sensei das erste Mal in Deutschland. Seitdem hat er hier über 30 Lehrgänge gegeben und viele Deutsche Kenshi unterwiesen. Besonders mit dem Ehrenpräsidenten des DKenB, Wolfgang Demski, verbindet ihn eine lange Freundschaft. Anlässlich dieses Jubiläums bot sich durch den Besuchs von Sato sensei in NRW, die Gelegenheit, dass ihm vom DKenB eine ganz besondere Anerkennung verliehen wurde. Der Ehrenpräsident Detlef Viebranz verlas den Text der Urkunde: "Der Deutsche Kendobund e. V. spricht Herrn Satoh Nariaki Dank und Anerkennung für seine langjährige und außerordentliche Unterstützung des Kendo in Deutschland aus" und sprach ihm für die langjährigen Bemühungen, das Deutsche Kendo um sein Wissen zu bereichern, im Namen aller Beteiligter seinen tiefen Dank aus. Sato sensei erwiderte, dass er durch seine Aufenthalte in Deutschland selbst viel lernen konnte über den Eifer, den Kenshi an den Tag legen, die traditionelle japanische Kampfkunst zu lernen.
Zuletzt noch ein Dank an den PSV Bottrop für die Ausrichtung des Lehrgangs und allen helfenden Händen, ohne die ein Gelingen der Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Hier ein kleiner Bericht zum 5. NRW Kinder und Jugendtraining.
Am Samstag den 04.03.2023 fand wieder ein gemeinsames Training in Leverkusen- Opladen statt.
Diesmal kamen 24 Kinder aus 7 Dojos zusammen (Opladen, Düsseldorf, BSV Dortmund, Kendo Dojo Köln, PSV Bottrop e.V., PSV 1926 Mönchengladbach e.V. und Eschweiler).
Geleitet wurde das Training von Sigrun Caspary, 6 Dan Renshi, mit Unterstützung von Andres Izquierdo, 4 Dan, und Torsten Jörres, 4 Dan.
Nach einer kurzen Aufwärmphase ging es auch schon los. Der erste Teil des Trainings beschäftigte sich mit der Kihon Waza mit Bokken, um im zweiten Teil nach einer kurzen Pause, die Techniken in Rüstung umzusetzen. Hier konnten die Kinder und Jugendlichen zeigen, was sie in der Kihon gelernt hatten. Auf Fußarbeit, korrekte Treffer Fläche und lautes Kiai wurde sehr viel wert gelegt. Im Anschluss gab es viele Ji- Geikos und eine kleine Wettkampf Einführung.
Die Nichtrüstungsträger waren mit Andres in einer extrahalle, wo viel Basic und Kirikaeshi geübt wurde. Da ja im Anschluss auch Prüfungen stattfinden sollten wurde auch eine kleine Prüfungsvorbereitung mit eingebaut. Zwei Motodachi stellten sich dafür den Kindern zur Verfügung.
Nach einer größeren Pause, bei der sich die Kinder stärken konnten mit einer Kuchenspende, Bananen und Müsliriegeln, fanden dann noch Prüfungen bis 1 Kyu statt.
Alle Prüflinge haben bestanden. Gratulation an euch und weiter so.
Einen GROßEN DANK an die Eltern und Betreuer der Kinder, die Fahrer für diese sind.
Nach langer Corona Pause fand am 09.10.2022 in Leverkusen unter der Leitung von René Führen wieder ein NRW Kinder- und Jugend Training statt. Zum ersten Mal wurde auch im Anschluss eine Prüfung bis zum 3. Kyû angeboten. Trotz Herbstferien nahmen 12 Kinder und Jugendliche aus drei Vereinen teil. (Bottrop, Düsseldorf und Leverkusen)
Pünktlich um 11 Uhr startete das Training mit Kihon Waza, was auch für die Prüfung relevant war. So konnten alle noch mal ihr Wissen und Können vertiefen. In der Pause konnte man sich mit Getränken, Kuchen und Bananen stärken und sich untereinander kennenlernen.
Im Anschluss waren Fußarbeit (Ashi Sabaki) und Grundschläge (Suburi) dran. Außerdem wurden Schlagtechniken vertieft, wobei die Rüstungsträger im Wechsel die Rolle des Motodachi und Kakarite einnehmen konnten.
Zum Abschluss des Trainings konnten sich die Teilnehmer noch wertvolle Tipps von René Führen einholen.
Nach einer größeren Pause fanden die Prüfen bis zum dritten Kyû statt. Es haben neun Kinder vom 6. bis 3. Kyu an den Prüfungen teilgenommen und wir freuen uns, dass alle bestanden haben.
Allen Prüflingen einen herzlichen Glückwunsch und weiter so fleißig trainieren!
Am 15.02.2020 fand das 3. Kinder- und Jugendtraining mit René Führen Sensei statt.
Dieses Mal fanden sich 20 Kinder und Jugendliche aus 5 Vereinen in Opladen ein.
10 Rüstungsträger und 10 ohne Rüstung ermöglichten ein gemeinsames Training auf hohem Niveau. Am Anfang wurde Reiho angesprochen um die Wichtigkeit von Reiho bei den Kindern zu verinnerlichen. Dann ein kleiner Polizeilauf zum warm werden, Grundschläge mit Bokutto und schon durften die Nichtrüstrungsträger auf ihre Motodachi die Grundschläge ausprobieren. Nach der ersten Pause, wurden die Reaktionsfähigkeiten trainiert und mit entsprechenden Übungen begleitet. Danach wurde die Gruppe getrennt. Während René die Rüstungsträger zum schwitzen brachte, wurden die Anfänger wieder von Andres betreut.
Ein Dank auch an Moritz Remmel für das kurzfristige Einspringen als Co-Trainer und Motodachi.
Auch ein Dankeschön an die Eltern die teilweise große Strecken fahren um ihren Kindern Kendo zu ermöglichen.
Es werden ganz sicher noch weitere Trainings dieser Art folgen!
Auch beim zweiten NRW Kinder- und Jugendtraining fanden sich am 16.11.2019, trotz Erkältungswelle und dadurch kurzfristigen Absagen, zahlreiche Kinder aus verschiedenen Vereinen in Opladen ein.
Von 10 bis 17 Jahren war alles vertreten. Ebenso bunt waren auch die Graduierungen.
Mit Koordination fing das Training an, um dann zur Fuß Arbeit weiter zu gehen. Nach einer kleinen Trinkpause ging es für die Rüstungsträger ans Schwitzen.
Während René die Rüstungsträger forderte, wurden die Anfänger von Andres
betreut. So kamen wieder alle auf ihre Kosten und nach drei Stunden war ihnen die Erschöpfung zwar anzusehen, aber trotzdem hatten alle ein Lächeln auf den Lippen.
Ein Dank auch an Mathias und Sonja für ihre Unterstützung.